Santorin lag innerhalb der Tagesreichweite zahlreicher Häfen und war zugleich ein Knotenpunkt verschiedener Handelsstrecken. Insofern kann man davon ausgehen, dass sich bis zum Vulkanausbruch im 16. Jahrhundert v. u. Z. hier das Zentrum eines seefahrenden Volkes befand. Wir gaben deshalb der zerstörten Insel den Namen Telchinea.
Zu unserer Überraschung erfuhren wir bei einem Aufenthalt auf Rhodos, dass auch diese Insel sich einst Telchinea nannte, und die Bewohner noch heute stolz sind auf diesen Namen. Haben sich die Überlebenden der Katastrophe auf Rhodos angesiedelt? Vielleicht.
Bei der Besichtigung von Akrotiri auf Santorin (Thera) und Knossos auf Kreta bekamen wir den Eindruck, dass auf Kreta hauptsächlich Agrarwirtschaft betrieben wurde und sich auf Santorin der Sitz der Verwaltung, der Industrie und der Flotte der Minoer befand. Die in Akrotiri gefundenen Wandmalereien und die Raumaufteilung in den Häusern, sowie die Lage des Palastes von Knossos brachten uns auf diese Idee.
Das Leben in Akrotiri war bereits sehr fortschrittlich. Im Erdgeschoss der Häuser befanden sich Vorratsräume, Werkstätten und Geschäfte mit großen Fenstern. Über Stein- und Holztreppen gelangte man in die oberen Stockwerke, wo sich die Wohnräume befanden. In den Wänden hat man Tonröhren gefunden, durch die das Abwasser in gemauerte Abwasserleitungen floss, die unter dem Straßenpflaster verlegt waren.