…Penthesileia trat durch die offene Tür in den menschenleeren Empfangsraum. Die Tür zum Arbeitszimmer stand halb offen. Gerade wollte sie auf das Nebenzimmer zusteuern, da hörte sie Melkart sagen: »Ich weiß nicht, wie ich den ganzen Winter ohne dich aushalten soll.«
Penthesileia blieb wie erstarrt stehen.
»Vielleicht ist es ganz gut, dass ich noch einmal nach Ugarit fahren muss.«
Das war Demeters Stimme. Penthesileia schlich einige Schritte vor, bis sie durch den Türspalt blicken konnte. Melkart stand mit dem Rücken zur Tür. Er verdeckte Demeter zum Teil, aber Penthesileia konnte erkennen, dass sie auf den Boden blickte.
»Warum soll das gut sein?«, fragte Melkart sogleich.
»Du hast dann genug Zeit, um über alles nachzudenken und deine Entscheidungen zu treffen. Ich bin dir dabei nur im Weg.«
Melkart hob Demeters Kinn hoch, so dass sie ihm in die Augen sehen musste. »Wie kannst du so etwas Dummes sagen. Ich möchte keinen Tag auf dich verzichten. Das weißt du doch, oder? Und meine Entscheidungen treffe ich viel lieber mit dir an meiner Seite. Erinnere dich an die wunderbare Zeit, die wir in Ebusus hatten. Hier kann es genauso sein. Wir gehören doch zusammen. Dein Platz ist im Palast, direkt neben meinen Räumen, so wie du es eingerichtet hast.«
Nun beugte er seinen Kopf.
Penthesileia wollte nichts mehr hören oder sehen. Sie lief aus dem Kontor und sprang auf ihr Pferd. …